Die Grenze – Wo hört soziale Teilhabe auf

Langzeitarbeitslos. Sozial isoliert. Als 1:1 Betreuung zurück im Berufsalltag. Wir gehen den steinigen Weg für die soziale teilhabe und integrieren Menschen im Arbeitsmarkt, wo sie auf den ersten blick keine Chance haben – Denn es werden die loyalsten Mitarbeitenden.

Aber wo ist Der Weg zu Ende?
Wie viel kann ein arbeitgeber tolerieren. Wann wird es unternehmsschädlich.

Mehrere Gespräche und Abmahnungen. Unpünktlichkeit und impulsive, vorwurfsvolle Kommunikation. Verweigerung des Tragens der Arbeitskleidung. Die Liste ist lang. 


Dann kam der Anruf. der Kunde beschwert sich über wiederholtes zu spät kommen. 

Die Faktenlage war klar. Die letzte Abmahnung wegen Unpünktlichkeit sollte die letzte Abmahnung sein. Danach die Kündigung.

Wie sind wir das Problem angegangen?!

3 Leitungen = 3 Meinungen.
Kündigen & Kündigen.
Das waren die leisen Impulse.

Der laute Impuls war:
“Ein Vertrag ist wie eine Ehe, Die Scheidung kommt erst wenn es gar nicht mehr geht.”

Der wichtigste Punkt war die transparente kommunikation. Nicht nur intern sondern auch extern. Die einrichtung wurde über unsere sozialen Ansätze informiert und das Feedback war sensationell.

“Ihr gebt Menschen eine Chance, die keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben?”

Diese reaktion zeigt, wie viel wert & Kraft  Transparenz hat. Alle Beteiligten müssen mitgenommen werden – auf den steinigen weg, der zum erfolg führen wird.

Es folgte ein Mitarbeitergespräch und im Vorfeld wurden viele Fragen aufgeworfen. Liegt es an der langen Arbeitslosigkeit? Liegt eine Zwangsstörung vor? etc.

Details zum Mitarbeitergespräch müssen nicht genannt werden. Es war wertschätzend und es wurden potentiale aufgedeckt, die probleme zu beseitigen. Es sind die mitarbeitenden mit Geschichte, die sich öffnen und super ehrlich mit ihrem fehlverhalten umgehen. Obwohl. Fehlverhalten? Es sind chancen, es besser zu machen.


und was soll ich sagen? Mit Erfolg! 

Eine Sprachnachricht morgens um 05:30. “Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich pünktlich bin und es fühlt sich toll an. Ich bin super entspannt und nicht gestresst. Ich freue mich auf den Dienst. Habt einen schönen tag.”

Fazit: Es lohnt sich! Inklusion und soziale Teilhabe gegen den Pflegenotstand und für mehr menschlichkeit.

UPDATE März/25:
Soziale Teilhabe lohnt sich weiterhin.
Dennoch mussten wir uns von einer Person trennen.
Ein Beispiel, wo der hohe invest nicht ausreichte. Dennoch stehen wir zu unserem weg. 
Wir lernen daraus und gehen gestärkt in die neue Herausforderungen.

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